Annotation |
Deutsches Wirtschaftswunder anno 2005: vom No-Future-Kid zum Tankstellenpächter. (ab 13) (JE) Spargel, gerade der Hauptschule entwachsen, ist prädestiniert für eine Laufbahn als hoffnungsloser Sozialfall. Er wohnt mit seinen von der "Stütze" lebenden Eltern und der kleinen Schwester in einem heruntergekommenen Mietshaus am Rand der Stadt neben einer Tankstelle. Er hat gar nicht vor, das Arbeitsamt oder das Berufsvorbereitungsjahr zu besuchen, sondern verfolgt eigene Pläne: In der elterlichen Garage beginnt er einen Handel mit fehlerhafter Ware und Second-Hand-Artikeln, die er beim Sperrmüll zusammensucht. Unterstützt von seiner Familie, seiner Freundin und einigen Kumpels bringt er es zum Pächter der nachbarlichen Tankstelle. Ein Selfmade-Jugendlicher eben. Auch wenn das Ende vage bleibt und keine gar zu steile Karriere verspricht: Gerhard Schröder hätte sicher seine Freude an so viel Eigeninitiative. Obwohl in seiner unprätentiösen Sprache nicht unangenehm zu lesen, wird die Handlung des Romans mit der Zeit doch etwas langweilig. Auch die erfreuliche Tatsache, dass sich hier einer selbst zu helfen versucht, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich so viel Sozialromantik gepaart mit glücklichen Zufällen im "rauen" deutschen Alltag wohl kaum finden wird. Ein lobenswerter, wenn auch nicht wirklich überzeugender Versuch, so genannte "soziale Problemfamilien" positiv darzustellen. *bn* Josefine Weninger |